Am 26. April 2015 von 10-17 Uhr wird die Steinzeit Siedlung der Arche Warder bei „Steinzeit Live“ zum Leben erweckt. Die Kultur und Lebenswelt der ersten Bauern in Norddeutschland vor über 5.000 Jahren wird im Steinzeitdorf mit vielen spannenden Mitmachaktionen nachgestellt.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wird bei „Steinzeit Live“ vertreten sein und bietet Einblick in die archäologische Forschung. Wie ernährten sich die Menschen Norddeutschlands in der Jungsteinzeit vor über 5000 Jahren? Welche Pflanzen wurden genutzt?
Diesen Fragen soll spielerisch wie auch wissenschaftlich an vier Stationen nachgegangen werden:
Die 1. Station wird das Ausschlämmen alter Getreide aus Bodenproben zeigen. Am Schlämmstand wird mit Eimer, Sieb und viel Wasser gearbeitet. Beim Schlämmen kommen alte verkohlte Getreidekörner zum Vorschein, die Hinweise auf die vormalige Landwirtschaft und Ernährung liefern.
Die 2. Station zeigt das Sortieren alter Getreidekörner am Mikroskop. Verkohltes Getreide ist häufig in archäologischen Ausgrabungen anzutreffen. Am Mikroskop kann nun entdeckt werden, dass die alten verkohlten Getreidekörner fast genauso aussehen, wie die modernen Körner. Mit ein bisschen Übung können sogar die verschiedenen Getreidearten unterschieden werden.
Die 3. Station zeigt das Rösten und Knacken von Haselnüssen mit steinzeitlichen Geräten. Um Haselnüsse haltbar zu machen, wurden sie früher geröstet. Das Rösten ist zudem eine hervorragende Vorbereitung, die das Knacken der Nuss erleichtert. Doch, wie kann ich nun einzig mit zwei Steinen eine Haselnuss so von der Schale befreien, dass sie noch ganz und intakt bleibt?
Die 4. Station ist ein Quiz für alle Besucher, die rätseln wollen seit wann welche Kulturpflanze in Mitteleuropa verfügbar ist. Nicht alle heute bekannten Nutzpflanzen gab es in Mitteleuropa schon in der Jungsteinzeit. Wer hätte z. B. gedacht, dass das vermeintliche „Ur“-getreide Dinkel erst zweitausend Jahre später, in der mitteleuropäischen Bronzezeit als Kulturpflanze aufkam?
Forschungsarbeiten der Universität Kiel zur Jungsteinzeit
Forschungen zur Steinzeit, genauer dem Phänomen der Großsteingräber im nördlichen Mitteleuropa, werden in Kiel aktuell intensiv im Rahmen eines Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorangetrieben: Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung: Zur Entstehung und Entwicklung neolithischer Großbauten und erster komplexer Gesellschaften im nördlichen Mitteleuropa.
Ausstellungseröffnung im Rahmen von Steinzeit Live
Um 12 Uhr wird die Ausstellung „Der Mensch und seine Haustiere –Die Rolle der Haustiere als bedeutender Baustein unserer kulturellen Entwicklung“ in der Arche Warder eröffnet. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Arche Warder Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen e.V. und des Museums für Archäologie und Ökologie Dithmarschen, Albersdorf und wurde gefördert von BINGO! – Der Umweltlotterie. Die Ausstellungseröffnung findet im „Haus der Natur“ der Arche Warder statt und Prof. Dr. Dr. Frölich wird ein paar Worte u.a. dazu sagen, warum der Mensch ohne Haustiere nicht auf dem Mond gelandet wäre. Anschließend spricht Dr. Kelm vom Steinzeitpark Dithmarschen.
Und vieles mehr….
Vielfältige weitere „steinzeitliche“ Aktivitäten für alle großen und kleinen Besucher sorgen für eine spannende und lehrreiche Zeitreise.In der Steinzeitsiedlung lodern gemütliche Feuer und die Mahlsteine stehen zum Getreide mahlen bereit. Steinzeitliche Waffen wie Bogen und Speerschleuder werden vom Team des Steinzeitparks Dithmarschen präsentieren. Auch die Besucher können ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.
Wissenschaftler der Umweltarchäologie und der Archäo-Botanik am Institut für Ur- und Frühgeschichte und die Botanische Plattform der Graduiertenschule Human Development in Landscapes an der Johanna-Mestorf-Akademie beantworten gern alle Fragen zur Pflanzennutzung in der Steinzeit.